Sonntag, 5. Oktober 2008

Zwanglose Gespräche Nr. V

W.: Wo find ich Leben, wo find ich Lust, gibt's doch nur Quälerei und Frust!

L.V.: Der Schmerz kein Feind des Lebens, nein Verbündeter er ist. Wirst du gut Freund mit ihm, dann du das Leid sehr schnell vergisst.

W.: Verhöhnen willst du mich, du Lump, nimmst mein Streben nicht für voll - sag mir auch nur einen Grund warum Glauben schenken ich dir soll!

L.V.: Schenken brauchst du mir nichts, denn ich werd dir auch nichts geben; greif zu und nimm dir was gefällt, denn das bedeutet Leben.

W.: Du Schelm, verlachst mein ehrlich Streben nach Wahrheit und nach purem Leben - nehmen kann niemals seeliger sein denn selbstvergess'nes Geben.

L.V.: Reinheit und Wahrheit - edle Gedanken wohl sind, doch willst du Leben, so vergiss sie geschwind. Das Leben ist fröhliche Banalität, weise ist wer dieses versteht.

W.: Du tritt'st mit Füßen was edel und gut, gehab dich wohl, ich nehm meinen Hut.

L.V.: Was ist's wirklich, was unter meinen tanzenden Füßen zerbricht? Die Dinge selbst sind's sicher nicht...

W.: Lebwohl sag ich, pack mein Bündel und geh' - bevor ich am End' dein Gered' noch versteh'!

Samstag, 4. Oktober 2008

Zwanglose Gespräche Nr. IV

M: Der Herbst hat sich mit seinem Geruch der Vergänglichkeit über uns gelegt.

T: Wer geht, kann sich auch vergehen.

M: Wie kann ich mich wieder finden?

T: Mitvergangen, mitgehangen!

M: Mitvergangenheit lebt sich's leichter.

T: Vergangenes ist Illusion.

M: Wer glaubt das schon?

T: Haha; man vergehe sich an der Vergangenheit und sehe dann weiter.

M: Jeder Gedanke scheint ein Vergehen am Sein zu sein.

T: Es gilt das Vergehen zu leben und nicht es zu denken...

M: Kann man Vergehen schenken?

T: Es läßt sich nicht zähmen - soviel steht fest.

M: Zeit vergeht, wir gehen mit; doch was besteht?

T: Das Vergehen selbst.

M: Ich vergehe...

T: Das ändert nix, vegehen ist fix!

M: Ich suche mir aus was ich sehe; was ich nicht sehe ist auch nicht da - so übersehe ich das 'ver' und gehe weiter.

T: Wie es euch gefällt, bis ihr euch zu mir gesellt...

M: Gut, dann werde ich aus versehen vergehen.

T: Ha! Selbst Schuld.

Zwanglose Gespräche Nr. III



R: Du schon wieder, dich treffe ich auch überall.

E: Ja, ja - bin da, bin dort, beinah' an jedem Ort.

R: Und was macht du eigentlich?

E: Ich warte auf den richtigen Moment um jemanden zu bespringen.

R: Du Schwein!

E: Quak, Quak

R: Lenk nicht ab vom Sein, wer andere bespringt ist und bleibt ein Schwein.

E: Na wie wärs mit uns gnädiger Herr?

R: Nie und nimmer!

E: Aber jeder andere als ich wär schlimmer.

R: Rem? )§edem e= re$med!eme? ding dong ?! §"&/

R: Mein Leben ist Tod und doch keine Not. Alles ist schön, vor allem das Vergehen.
Ich bin neu. Ich bin Du. MUH Quak

Sonntag, 14. September 2008

Zwanglose Gepräche Nr. II


S: Das Atmen fällt schwer, unter dem Meer.

A: Mach's wie die Libellen,
die auf den Kopf sich stellen,
den Darm zum Himmel strecken,
um Sauerstoff zu schlecken.

S: Ein wahrlich poetischer Gedanke,
wär' da nicht die eine Schranke -
durch Pietät und Norm -
Atmen verbietet in dieser Form!

A: Der Libelle ist das wurscht -
und ihr Darm stillt auch den Durscht.

S: Ein Späßchen in Ehren -
Willst du mich belehren?

A: Wahr ist was der Mensch sich kauft,
doch besser er das Geld versauft!

S: Sag, nimmst du mich hier auf den Arm?

A: Meine Weisheit kommt direkt aus dem Darm.

S: Prost! Jetzt liegt's im Tageslicht:
Sbrechdurchfall hat man, oder nicht!

Gedeih und Verderb

Einsam geboren ist das Leben.

Es steht und fällt mit dieser Welt,

des Werdens Kraft -
erfüllt das All mit Lebenssaft,

gut ist nur was auch missfällt.